Nachdem ich mich von meinem treuen
Canyon Nerve XC6 nach 6 Jahren verabschiedet habe, war ich auf der Suche nach einem neuen Fully. Mehr als die bisherigen 100 bzw. 120 mm Federweg sollte es haben, weil für diesen Bereich habe ich bereits mein Eigenbauhardtail. Die nächste Klasse mit 130 - 150 mm ist die der Allmountain Bikes.
Yetis, wie das
575, waren natürlich ein Thema, aber leider nicht mit dem vorhandenen Budget realisierbar. Um den Preis eines Rahmens bekommt man bei
Canyon oder
Transalp schon ein komplettes Bike. Allerdings ist Mitte Sommer eine schlechte Zeit für Versenderbikes. Entweder sind die aktuellen Modelle schon ausverkauft oder die Lieferzeiten entsprechend lang, sodass an ein Fahren in diesem Sommer nicht mehr zu denken ist.
Beim Herumstöbern im Netz bin ich dann auf die Marke
Tomac gestossen und habe mich ziemlich schnell in das
Tomac Snyper 140 verknallt ;-). Leider sind Tomac Bikes in Österreich so gut wie gar nicht zu bekommen und preislich leider ähnlich gelagert, wie die Bikes von Yeti :-(. Irgendwann bin ich dann auf die Homepage von
Zweirad Stadler gestossen, wo es das Snyper deutlich runtergesetzt gab und es somit für mich leistbar war :-).
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Tomac Logo am Steuerrohr |
Nach einigem Überlegen habe ich es bestellt und 8 Tage später war es auch schon da. In dem riesigen Karton hätte man auch locker ein Doppelbett unterbringen können, aber dafür musste man nach dem Auspacken nur die Pedale montieren, den Lenker gerade drehen und es war fahrbereit. Alles war sauber eingestellt.
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Schriftzug am Oberrohr |
Die erste Ausfahrt war anfangs ungewohnt, da der Umstieg vom Hardtail auf ein 140mm Fully eine ähnliche Umstellung wie vom Barhocker zum Schaukelstuhl darstellt ;-).
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Detail hintere Schwinge |
Der erste Anstieg war entsprechend mühsam, aber das Tomac klettert brav und anstandslos über Stufen und Steine. Das Fahrwerk bleibt ruhig, bei Bedarf helfen Lockout vorne und Propedal vom Foxdämpfer hinten die Schwingungen im Zaum zu halten. War aber bei mir bisher nicht notwendig.
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Umlenkhebel |
Am Berg angekommen stellte ich den Sattel erst mal 10 cm tiefer und ab ging es über einen steinigen und mit Wurzeln übersäten Hohlweg ins Tal.
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Tomac Snyper 140 |
Das Tomac schwebte unbeeindruckt über alle Unebenheiten. Unglaublich was das Fahrwerk alles schluckt. In einer lang gezogenen Schotterkurve schaffte ich es sogar einen schönen Drift hinzulegen. Die Kendareifen muss ich erst besser kennenlernen, aber der erste Eindruck passt schon.
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Detail Kettenstrebe |
Nach der ersten Abfahrt bleibt man mit offenem Mund stehen und staunt. Ein tolles Rad mit vielen Reserven, die es in nächster Zeit auszuloten gilt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man ein Tomac in diesen Breitengraden sehr selten bis gar nicht zu Gesicht bekommt. Ein Hauch von Exklusivität sozusagen ;-).