Dienstag, 31. Dezember 2013

Eine kleine Geschichte

Eigentlich wäre es an der Zeit für einen Jahresrückblick mit vielen Fotos, aber heuer war für mich nur ein Ereignis relevant. Dazu eine kleine Geschichte:

Anfang September hatte ich meinen ersten schweren Unfall mit dem Rad. Begonnen hat es ganz harmlos mit einer Feierabendausfahrt. Schönes Wetter, bekannte Strecke. Es herrschten keine erschwerten Bedingungen, deswegen waren auch keine Überraschungen zu erwarten. Dachte ich zumindestens.

Mit den Gedanken noch halb in der Arbeit war ich auf einem schmalen Waldweg unterwegs. Den schwierigsten Teil in diesem Bereich hatte ich schon hinter mich gebracht und der Hauptweg war schon in Sichtweite, als unerwarteterweise das Hinterrad in die Höhe stieg. Total von der Situation überrascht kamen die Gegenmaßnahmen meinerseits zu spät, während der Boden immer näher kam. Mit dem Kopf voran schlug ich auf und spürte gleich darauf einen äußerst schmerzhaften Stich im Rücken.

Ungefähre Geschwindigkeit zum Sturzzeitpunkt

Die ersten 2 bis 3 Minuten lag ich rücklings am Boden und schnappte krampfhaft nach Luft. Als das funktionierte und ich mich etwas beruhigt hatte, stand ich auf und sammelte mein MTB ein. Der Waldboden war an dieser Stelle recht weich und mein Gefährt hatte nur etwas umgeackert.

Es waren zwar Schmerzen im Rücken da, aber im ersten Schock die Auswirkungen richtig einzuschätzen ist eher illusorisch. Nach Hause zu fahren war nicht das Problem. Das trat erst auf, als ich versuchte das Rad über eine Stufe in den Fahrradkeller zu schieben. Das ging einfach nicht. Da fiel auch der Entschluss ins Krankenhaus zu fahren.

Die einzig sichtbare Verletzung

Dort angekommen wurde ich gleich untersucht und in die Radiologie geschickt. Nach einigen Röntgenaufnahmen stand die vorläufige Diagnose fest: mindestens 2 gebrochene Brustwirbel :-(, der Rest war ok :-). Der Kopf hat Helm sei Dank und aufgrund des weichem Waldbodens nichts abbekommen.

Drei gebrochene Brustwirbel

Natürlich wurde ich gleich stationär aufgenommen und hatte ein schönes Zwei-Bett-Zimmer mit toller Aussicht auf meine Haushügel. Ich durfte vorerst nur am Rücken liegen und bekam Schmerzmittel per Infusion. Am nächsten Tag war auch schon eine Physiotherapeutin da, die mir zeigte, wie ich aufstehen kann und welche Bewegungen ich vermeiden soll.

In den nächsten Tagen wurde ich immer wieder ins Röntgen, ins CT und auch ins MRT geschoben, da nicht eindeutig war wie sehr sich die Wirbel durch den Bruch gesenkt haben und ob letztendlich eine Operation notwendig ist. Die MRT-Untersuchung brachte dann die erleichternde Klarheit, dass ich nicht operiert werden muss und mir dadurch verschraubte Wirbel für 14 -18 Monate erspart blieben.

Ausblick auf mein Bikegebiet vom Krankenhausfenster aus

Nach 10 Tagen im Krankenhaus brachte mich die Rettung nach Hause und ich machte die ersten Schritte an der frischen Luft. Gehen und liegen waren zu dem Zeitpunkt kein Problem, Sitzen hingegen schon. Somit war auch nicht arbeiten zu denken. Ein paar Tage später ging die Physiotherapie los. 2 - 3 mal pro Woche Heilgymnastik und Schwellstromtherapie um die Rücken- und Rumpfmuskulatur zu stärken. 

Radfahren lag zu dem Zeitpunkt in weiter Ferne, aber ich konnte gehen und so bin ich die 3 km zur Physiotherapie immer zu Fuß gegangen. So hatte ich wenigstens etwas Fitnessprogramm und der Stimmung und der Motivation tat das auch gut.

Nach drei Wochen habe ich die Unfallstelle begutachtet. Der Baumstumpf, an dem mein MTB nicht weiter wollte, hatte einen Durchmesser von gut 10 cm und war auch ungefähr so hoch. Er kam recht knapp nach einer Rechtskurve und man sah ihn aufgrund eines Busches recht spät oder gar nicht, so wie ich.

Das Hindernis

Der Ast, an dem die Kratzer am Unterarm entstanden sind.

Mittlerweile sind fast 4 Monate vergangen und ich bin im Großen und Ganzen wieder fit. Alle 4 Wochen gab es ein Kontrollröntgen und bisher verläuft die Heilung komplikationslos. Das Einzige, was ich noch spüre, ist meine verspannte Rückenmuskulatur, aber es wird täglich besser. Die erste kleine Ausfahrt habe ich nach 10 Wochen gemacht. Mittlerweile sind 10 weitere und längere dazugekommen.

Rückblickend hatte ich ziemliches Pech und Glück zugleich: Den Baumstamm so blöd zu erwischen, war Pech. Dass das Ganze vergleichsweise glimpflich verlaufen ist, war ein Glück.

In diesem Sinne, haltet die Augen offen und einen guten Rutsch ins neue Jahr! :-)

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Back to life

Im Frühjahr dieses Jahres kam die Nachricht, dass der Vertrieb von Tomac Bikes eingestellt wurde. Mittlerweile gibt es gute Neuigkeiten, weil der britische Internethändler Planet X eine neue Bikelinie unter dem legendären Namen plant.

Das erste Rad wird ein sogenannter Gravel Grinder aus Titan und Carbon. Klingt nicht billig, aber spannend. Hoffentlich gibt es auch bald wieder was für die MTB-Fraktion. Erste Bilder vom Rahmen kursieren auf jeden Fall schon.

Quelle: http://instagram.com/tomacbikes

Quelle: http://instagram.com/tomacbikes

Donnerstag, 28. November 2013

Donnerstag, 21. November 2013

Kettenführung

Jeder Geländefahrer kennt die Situation: Man fährt flott über einen holprigen Trail mit Steinen und Wurzeln, hat vielleicht noch einen leichten Gang eingelegt und die Kette beginnt gegen den Rahmen zu schlagen oder springt sogar vom Kettenblatt. 

Eine anderes Szenario: Man fährt bergauf, schaltet vorne unter Last auf ein kleineres Kettenblatt und die Kette verklemmt sich zwischen Kettenblatt und Rahmen (auch bekannt als Chainsuck).

Abhilfe kann hier eine Kettenführung schaffen, die die Kette im Zaum hält und zusätzlich etwas spannt. Meinen Erstversuch startete ich mit der bereits verbesserten Bionicon c.guide v.02

Bionicon c.guide v.02

Die Montage gestaltet sich recht einfach mittels Kabelbindern an der Kettenstrebe und ist Dank ordentlicher Anleitung in wenigen Minuten erledigt. 

Montage an der Kettenstrebe

Bereit für den ersten Einsatz

Mein Eindruck

Bei der ersten Ausfahrt ist vorerst alles, wie gewohnt. Die Kette gleitet geräuschlos durch die Führung und die Schaltvorgänge funktionieren tadellos. Bei der ersten ruppigen Abfahrt merkt man dann am großen und mittleren Kettenblatt den Unterschied. Die Kette ist wesentlich ruhiger und schlägt offenbar nicht mehr gegen die Kettenstrebe. Am kleinsten Kettenblatt funktioniert das durch die verminderte Kettenspannung nicht mehr ganz so gut, aber immer noch besser als ohne. Auf jeden Fall ist eine Verbesserung spürbar.

Mein Gesamteindruck von der c.guide ist sehr gut. Tadellose Verarbeitung, einfache Montage und die Funktionalität passt auch. Es gibt sie in verschiedenen Farben und die Kettenführungshülse (~€10), die eindeutig ein Verschleißteil ist, kann man einzeln nachkaufen. Wie lange sie hält, wird die Praxis zeigen. Einziger Wermutstropfen ist er Preis der c.guide. €40 für so ein kleines Teil sind meiner Meinung nach sehr heftig. 

Mittwoch, 13. November 2013

Rostfrei

Mein selbst aufgebautes Genesis Croix de Fer begeistert mich nach wie vor. Genesis hat jetzt eine neue Version des Rahmens auf den Markt gebracht: Das Genesis Croix de Fer 931. Der Unterschied zur normalen Version ist der Einsatz von rostfreiem Stahl (Reynolds 931). Der Wehrmutstropfen: Leider ist der Rahmen mehr als dreimal so teuer als der bisherige aus Reynolds 725 Stahl, welchen es nach wie vor gibt. 

Das Genesis Croix de Fer gibt es als Rahmenset um £1199,99 oder als Komplettrad um £1999,99.

Genesis Croix de Fer 931 Rahmenset (Quelle: www.genesisbikes.co.uk)

Genesis Croix de Fer 931 (Quelle: www.genesisbikes.co.uk)


Weitere Unterschiede sind mir noch aufgefallen. 
  • Die Ausfallenden und der Montagepunkt für die Bremszange sind unterschiedlich. Dadurch unterscheidet sich auch die Zuführung der Bremsleitung.
  • Die rostfreie Variante hat zusätzlich ein austauschbares Schaltauge.

Ausfallende Croix de Fer 931

Ausfallende Croix de Fer

Trotz Preis stellt sich der Haben-wollen-Reflex ein ;-).

Sonntag, 27. Oktober 2013

Bild der Woche

Nach 17 treuen Jahren als MTB für alles, Race-Hardtail und Stadtrad habe ich mein Newton ein letztes Mal zerlegt, durchgeputzt und wieder aufgebaut um es in Pension zu schicken und einem neuen Besitzer zu übergeben. Es ist zwar ein altes Teil, aber es fährt sich noch immer toll. Der Abschied fällt etwas schwerer als erwartet ;-(. 

Newton Ultimate Race 26

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Fuchsjagd

Red Bull lässt sich immer wieder was Neues einfallen. Beim Red Bull Foxhunt treten 400 Teilnehmer gegen den mehrfachen Downhill-Champion Gee Atherton an. Dabei handelt es sich um eine Fuchsjagd im umgekehrten Sinn. Die Hunde werden vom Fuchs gejagt.




Mehr Infos:

Donnerstag, 26. September 2013

Pendeln mit dem Rad

Kilometerradln hat für 2013 die Pforten geschlossen. Mein Fazit ist durchaus positiv. Zwischen Ende April und Ende August bin ich 38 mal in die Arbeit gefahren und habe dabei 1596 km zurückgelegt. Damit habe ich laut dieser Berechnungstabelle 265kg CO2 und 111 Liter Treibstoff eingespart.

Die Begeisterung am Anfang war groß und ich bin fast täglich gefahren. Mit den Touren am Wochenende war es dann doch etwas zuviel und mein Knie hat etwas rebelliert. Nach zwei Wochen Radpause hat sich die Frequenz bei 3 mal pro Woche eingependelt. Das war auch besser für die Motivation.

Trotz Aufruf im Gemeindeblatt hat sich niemand aus meiner Heimatgemeinde beteiligt. Immerhin hat mein Beitrag für einen Platz im Mittelfeld des Bezirks und in der Gesamtwertung gereicht und der Ausdauer hat es auch gut getan.


Auf jeden Fall bin ich nächstes Jahr wieder mit dabei :-).

Mittwoch, 11. September 2013

Knock on wood

Fahrradhelme sind längst etabliert, auch wenn sie nicht jeder Radfahrer trägt. Falls jemand ein individuelles Stück sucht um seinen Kopf zu zieren und zu schützen, wird er bei Coyle Treepieces sicher fündig.


Die Außenschale besteht aus einer oder mehreren Holzarten und kann nach Wunsch gestaltet werden.

Mehrfärbig/-holzig

Das Innenleben gleicht dem der allseits bekannten Kunststoffhelme.

Innenleben

Wer es wirklich ausgefallen haben möchte, für den gibt es die Variante Tropenhelm. Sehr stylisch :-).

Tropenhelm

Natürlich hat die Exklusivität ihren Preis. Ab 375 Dollar gibt es das persönliche Einzelstück, aber einen echten Individualisten schreckt auch das nicht.

Mehr Infos bei Coyle Treepieces.

Sonntag, 8. September 2013

Mittwoch, 4. September 2013

Rückruf Shimano - mechanische Scheibenbremsen

Nachdem ich auch davon betroffen bin und die Infos darüber nicht gleich online gefunden habe:


Betroffene Bremsentypen: Shimano BR-R315, BR-R515, BR-CX75

Mich hat der Onlinehändler, bei dem ich die Bremsen gekauft habe, per Mail benachrichtigt. Vielen Dank an dieser Stelle an bikecomponents.de für dieses Service.

Donnerstag, 29. August 2013

Imaginate

Wieder mal ein Video von Danny MacAskill. Ich könnte ihm stundenlang zusehen.


Mehr Infos über das Video und dessen Entstehung bei Redbull.

Sonntag, 21. Juli 2013

Donnerstag, 27. Juni 2013

Nockberge Tag 3

Nach der gestrigen Tour wollten wir einen Ruhetag einlegen bzw. maximal eine kleine Tour am Vormittag machen und am Nachmittag ausspannen. 

Das Sporthotel Mirnock bietet auch die Möglichkeit Räder der Marke Stevens zu testen und so nutzte ich die Gelegenheit um zum ersten Mal mit einem 29 Zoll Hardtail zu fahren.

Testbike: Stevens Tremalzo 2013

Das Stevens Tremalzo hat einen Alurahmen, Rockshox Reba mit 100mm, XT-SLX-Schaltungsmix, Avid Elixir 3 Bremsen, Continental X-King Reifen und wiegt laut Hersteller 11,7kg.

Ready to go

Die Strecke war diesmal einfach: 7 km und 600hm bergauf und über einen Trail wieder runter.

Guter Grip am Hinterrad ;-) 

Bergauf ging es wirklich flott dahin. Im direkten Vergleich mit einem 26-Zoll-Hardtail war das 29er schneller bergauf. Zum Teil lag es auch an den Continental Reifen, die auf Asphalt einen geringen Rollwiderstand aufweisen.

Geht gut bergauf

Im Gelände guter Grip bergauf und bergab flottes Drüberrollen über Wurzeln und Steine. Steilere Abfahrten waren grundsätzlich auch kein Problem. Die hohe Front lässt Überschlagsgefühle erst spät aufkommen, mindert aber nicht die Kletterfähigkeit.

Bei nassen Verhältnissen waren die Reifen etwas überfordert und die Gabel war nicht optimal auf mein Gewicht eingestellt, aber der erste Eindruck war sehr gut. 

Die Avid-Bremsen am Testbike waren offenbar nicht eingebremst, aber im Laufe der Abfahrt wurden sie besser. Die Dosierung und Handkräfte bei längeren steilen Abfahrten sagten mir weniger zu.

Die Shimano-Schaltung funktionierte schnell und unauffällig. Ein ausgereiftes Produkt.

Größenvergleich 26 und 29 Zoll

Fazit: Sehr positiver Gesamteindruck. Für leichtes bis mittelschweres Gelände sehr gut geeignet. Bei kniffligeren Trails durch die Rädergröße bedingt etwas träge bei Richtungswechseln.